Der Aussiedlerhof von Klaus-Günther Sido gehört zur Gemeinde Sarrod bei Steinau an der Straße und liegt idyllisch auf einem Hochplateau. Durch die Erhöhung und den starken Wind gibt es dort auch einige Windkrafträder, die das Bild ergänzen. Typisch für die Vogelsbergregion ist der Großteil der landwirtschaftlichen Fläche in der Gegend Grünland, wodurch eine Dauerbodenbeckung Klima und Arten schützt.
Den Hof gibt es so seit 1972 und wurde zunächst klassisch von einer anderen Familie geführt. Dort lebten Mastschweine, Mastbullen, Geflügel, Milchvieh und es wurde Ackerbau betrieben. Der Hof stand dann länger leer und einzelne Flächen wurden verpachtet.
Klaus-Günther Sido übernahm den Hof dann 2011 und konnte Stück für Stück Flächen zurückbekommen, um Mutterkuhhaltung zu betreiben und eigenes Futter anzubauen. Angefangen mit 4 Hereford Kühen folgte 2015 die Umstellung zu Fleisch-Fleckvieh, die zum kleinen Teil mit Angus oder Limousin eingekreuzt werden. Klaus-Günther Sido wird in der Buchhaltung von seiner Frau Ulrike und in der Landwirtschaft von seiner Tochter Letizia und einem Festangestellten unterstützt.
Seit 2013 ist der Betrieb ökologisch und nach Bioland-Richtlinien zertifiziert.
„Ökolandbau bedeutet vor allem ohne Hilfsmittel, also Herbizide, Insektizide etc. auszukommen und einen vernünftigen Ackerbau zu betreiben. Wir hatten auch schon Blühstreifen als noch niemand danach gefragt hatte.“
Klaus-Günther Sido hält seine Rinder, wie so viele andere auch, in den kalten Monaten von November bis April im Stall und füttert sie mit Heu und Grassilage. Für die Masttiere gibt es noch zusätzlich etwas Getreideschrot aus eigenem Anbau. Im April kommen die Mutterkühe und die Mastfärsen auf die Weide. Die Jungbullen bleiben im Stall, haben aber Zugang zum Auslauf. Klaus-Günther Sido betreibt Herdbuchzucht und hält zu 75% reinrassiges Fleckvieh.
Gemischtbetrieb
50 ha Ackerland (davon 12 ha nur für mehrjähriges Klee oder Luzerne), 80 ha Grünland
2-jähriges-Kleegras, Braugerste, Speisehafer, Triticale-Erbse-Gemenge
62 Mutterkühe, 70 Mastrinder
Heu und Grassilage für die Rinder, Getreideschrot für die Masttiere
Bioland
DE-ÖKO-039
„Mir ist es wichtig, dass die Tiere gesund sind. Wir legen zu dem Wert auf die Züchtung und achten auf Euter- und Klauengesundheit, Leichtkalbigkeit und Charakter.“
Das Getreide und der Hafer werden an die Kornbauern vermarktet und die kompletten Rinder gehen an die Bio Rind & Fleisch. Eine Direktvermarktung gibt es derzeit nicht.
Bisher haben mehrere Infoveranstaltungen auf dem Hof stattgefunden u.a. eine für Mutterkuhhalter*innen von Bioland oder zu betriebswirtschaftlichen Themen. Ebenso haben die Fleckvieh Züchter aus Hessen ihr Treffen dort veranstaltet. Schulklassen sind ebenfalls willkommen und können auf dem Hof etwas lernen.
Bio-Schlachttiere aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und dem südlichen NRW.